Wo Pia ist, spielt die Musik

Pia liebt es zu singen und im Takt zu guter Musik zu wippen. Vor ein paar Tagen stand ein ganz besonderer Ausflug an, der uns ins Haus der Musik führte. Wir waren voller Vorfreude, als wir den Weg mit den Öffis antraten. Auf dem Weg dahin durfte die Musik allerdings nicht fehlen. Pia stimmte verschiedene Lieder an und endete jedes Mal mit den Worten „Oder vielleicht das?“, um nach weiteren Musikvorschlägen zu fragen. Ich schlug ihr dann ein paar ihrer Lieblingshits, wie „Vienna Calling“, „Boat On The River“ oder „Das Griechische“ vor und Pia stimmte die Melodien der Reihe nach an. Die U-Bahn- und Straßenbahnfahrt macht singend einfach viel mehr Spaß.

Angekommen im Haus der Musik spazierte Pia zuerst die Klavierstiege hinauf, die bei jedem Schritt einen neuen Ton erklingen ließ. Weil es so schön war, kletterten wir die Tonleiter gleich nochmal bergab und wieder bergauf. Danach steuerte Pia gezielt in den Raum mit der Riesentrommel. Lange Zeit verweilten wir an dieser Station und trommelten in unterschiedlichen Rhythmen auf das große Instrument, sodass der ganze Raum vibrierte. Aber nicht nur die Trommel war beeindruckend. Über interaktive Bildschirme ließen sich auch die Klänge anderer Instrumente-Familien entdecken.

Nachdem wir alle Instrumente durchgehört hatten, wollte Pia in den Raum, wo man
klassische Musik aus der Perspektive unterschiedlicher Klangräume hören kann. Pia
erkannte trotz veränderter Akustik sofort, um welches Stück es sich handelte und sagte ganz glücklich: „Das ist Mozart“.

Als wir uns durch die Audio-Stationen durchgehört hatten, gingen wir noch zum „virtuellen Dirigenten“. Schwungvoll dirigierte Pia die Wiener Philharmoniker, indem sie den elektronischen Taktstock auf und ab bewegte. Wir probierten uns an Mozarts kleiner Nachtmusik, dem Radetzky Marsch und dem klassischen Donau-Walzer. Nach dem intensiven Dirigieren knurrte uns langsam der Magen und wir machten uns auf den Weg zur Bäckerei, um uns mit Käsesemmeln und Tee zu stärken.

Vollgetankt mit neuer Energie traten wir den Heimweg an. Während wir so durch die
Straßen wanderten, summten wir zu „Hey Soul Sister“, „Ain’t your Mama“ und zu guter
Letzt noch einmal zu Falcos „Vienna Calling“.

Ein Bericht von Julia Eminger, Freizeitassistentin bei integration wien