Archiv für den Monat: Juli 2019

Urlaub in Wagrain

Dominik und ich hatten beschlossen für vier Tage in den Urlaub zu fahren. Das Ziel unseres Ausfluges war Wagrain ein kleines Dorf umgeben von Bergen in der Nähe von Salzburg.

Gleich am ersten Tag unserer Ankunft erkundeten wir den Ort. Zu unserer Freude gab es selbst innerhalb von Wagrain schon Wege die Spaziergänger gleich in die Natur verschlugen. Kleine Pfade schlängelten sich entlang eines Abhanges der mit unterschiedlichen Pflanzen und Bäumen begrünt war.

Doch nicht nur die Flora hatte uns nach Wagrain verschlagen. Denn direkt neben unserem Hotel befand sich die Wasserwelt. Die Wasserwelt ist ein großes Schwimmbad mit vielen Rutschen von denen keine vor uns sicher war. Selbst die steilste und damit schnellste Wasserrutsche wurde von uns bezwungen.

Am vorletzten Tag hatten wir noch eine Wanderung geplant. Mit dem Wanderbus ging es zum Jägersee und von dort aus Richtung Berge. Trotz schlechter Wettervorhersagen hatten wir bisher an allen Tagen Glück mit dem Wetter. Doch gerade als wir am Fuß des Berges ankamen und damit die Hälfte unseres Ausfluges geschafft hatten, brach ein Schauer über uns hinein.

Zügig machten wir uns auf den Rückweg. Nach ein paar Minuten legte sich der Regen aber wieder und wir waren nicht völlig durchnässt. Aber auch nicht mehr ganz trocken wie zu sehen ist.

Mit dem nächsten Bus ging es zurück zum Hotel, eine warme Dusche nehmen.

Dominik und mir hat der Urlaub sehr gefallen und Wagrain ist für wanderfreudige eine Reise wert. Wir freuen uns schon auf unseren Urlaub im nächsten Jahr.

Ein Beitrag von Simon Kovacic, Freizeitassistenz bei Integration Wien

„Tanz mal drüber nach“

Dienstags um 17 Uhr ist es soweit. Acht Assistentz-Paare treffen sich auf einer von drei Bühnen des Dschungel Wien, Theaterhaus für junges Publikum, mit Workshopleiterin Sonja und ihrem Assistenten Christian. Es ist Zeit für den Tanzworkshop, an dem auch Vio und ich regelmäßig teilnehmen.

(c) Nick Mangafas

Nach dem schnellen Begrüßen, setzen wir uns im Kreis auf den Boden und beginnen mit Aufwärmübungen. Jeder soll eine Bewegung vorzeigen und die anderen sollen es nachmachen. Danach sollen wir in uns hineinfühlen und versuchen, unsere Laune durch eine Bewegung darzustellen. Das ist eine Übung, die auch etwas Mut erfordert, da es nicht immer ganz angenehm ist, vor anderen Leute mit geschlossenen Augen zu stehen und die eigenen Gefühle zu tanzen. Das war aber auf jeden Fall eine gute Vorbereitung auf die Schlussaufführung, die wir vor Publikum, bestehend aus Freunden und Familie, präsentieren sollten. Nach der Kennenlernphase und dem Austausch von Ideen, ist die erste Skizze unserer Choreografie schon fertig. Diese üben wir dann bei jedem Treffen, aufgeteilt in vier Gruppen, ein.

Ich habe gleich bemerkt, dass Vio das Tanzen sehr genießt. Sie hat mir schon erzählt, dass sie gerne tanzt und dass sie bereits einige unterschiedliche Tanzworkshops besucht hat. Aber ich habe bis dahin nicht gewusst, dass außer Interesse auch großes Talent in ihr steckt. Schon bei den ersten Takten war es klar, dass Vio ein besonderes Gefühl für die Musik hat. Elegante Bewegungen folgten der Melodie und haben sie regelrecht ergänzt. Schnell habe ich festgestellt, dass ich ihren Rolli gar nicht schieben muss. Bei dem Tanzen hat Vio meine Begleitung nicht gebraucht. Sie hat die Räder selber gedreht und dabei die Arme und ihren Oberkörper auf eine ganz fließende und harmonische Weise bewegt.

Nicht nur beim selbständigen Tanzen und Improvisieren, sonden auch bei Aufwärmeübungen, die unsere Kollegen vorgezeigt haben, hat Vio einen kreativen Zugang. Auf mich haben mache Übungen für RollifahrerInnen schwer umsetzbar gewirkt. Doch Vio hat diese auf ihre eigene Art und Weise interpretiert und ausgeführt. Ihre Freiheit bei der Bewegung, war auch für die ZuschauerInnen deutlich spürbar und hat große Freude bereitet.

Und wie war es eigentlich für Vio? – Ziemlich lustig und ziemlich anstrengend. Zwei Stunden herumfahren haben auch Erschöpfung und einige Schmerzen mitsichgebracht. Dennoch hat Vio immer wieder betont, dass sie das Tanzen und den Workshop sehr genießt. Ihre Eindrücke hat sie auf eine kreative, künstlerische Weise dargestellt – und zwar malerisch.

Die Teilnahme an dem Workshop mit Vio hat mich daran errinert, dass der Tanz, die Bewegung und Kunst ein unerlässlicher Teil des menschlichen Bedürfnisses nach Freiheit und Selbstbestimmung ist und Tanz dabei unterstützt, die eigenen Emotionen besser zu begreifen und äußern zu können.

Wir hoffen, dass diese tolle Kooperation zwischen Dschungel und integration wien eine Fortsetzung findet. Bis dahin verbleiben wir mit schöne Errinerungen und viel Inspiration für folgende Workshops.

Jelena Cekerevac und Violetta Höhn, Freizeitassistentin und Klientin von integration wien

Ein Tag mit Victoria und Alex

Am Montag holte ich Alex wieder von Jugend am Werk ab, um uns zusammen auf den Weg zum Rathausplatz zu machen. Am Plan für diesen Nachmittag stand ein Besuch beim Filmfestival und – nicht überraschend, sofern man Alex kennt – Fußballspielen im Park. Gerade erst ein paar Minuten unterwegs, kamen wir am Brunnenmarkt vorbei. Ein Umweg durch den lebhaften Markt und schon setzten wir unseren Weg mit neuen Eindrücken und Gerüchen in der Nase fort.

Die Filme des Filmfestivals am Rathausplatz starten zwar immer erst nach Einbruch der Dunkelheit, aber vor der großen Leinwand zu stehen, war selbst tagsüber beeindruckend. Schon recht hungrig gingen wir jeden der kleinen Essensläden am Rathausplatz ab und die Entscheidung bei dieser großen Auswahl war einfacher als anfangs gedacht: Nudeln mit Hühnerfleisch für Alex und einen Burrito für mich.

Weil es fast nichts Besseres gibt, als sich mit vollem Bauch in einen Liegestuhl zu legen, mussten wir nicht lang überlegen, was unser nächstes Ziel sein soll – natürlich die Liegestühle! Mit Blick auf den Eisstand dauerte es dann auch nicht sehr lang, dass Alex‘ Lust auf Eis uns für einen kurzen Moment zum Aufstehen motivierte.

Nach unsrer kurzen Verdauungspause ging es dann auch schon zum Sigmund-Freud-Park, wo Alex endlich seinen Fußball aus dem Sackerl holen durfte und wir nach dem vielen Essen noch ein bisschen Bewegung genossen.

Ein Beitrag von Victoria Gärtner, Freizeitassistentin bei integration wien