Archiv für den Monat: Februar 2019

Im Haus des Meeres mit Alexander

Alexander und David vor dem Aquarium

Seit gut einem Jahr begleite ich Alexander in seiner Freizeit. Wir sind ein eingespieltes Team, haben gemeinsam viel Spaß und waren sogar schon zusammen in der Kronenzeitung. Jedoch verlief die Freizeitassistenz nicht von Anfang an so gut. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie Alex und ich in einer der ersten Assistenzen gemeinsam ins Haus der Meeres gingen. Der Weg zog sich und es war im Eingangsbereich sehr viel los. Wir kannten uns noch nicht so gut und Alex verlor das Vertrauen in die gemeinsame Unternehmung und weigerte sich Karten zu kaufen und in den Zoo zu gehen, was natürlich auch sein gutes Recht war. Frustriert und entnervt traten wir damals wieder den Heimweg an.

Seitdem ist, wie gesagt, viel Wasser den Fluss hinuntergeronnen und nach einem Jahr beschlossen wir, dass wir dem Haus des Meeres noch eine Chance geben. Diesmal sollte der Ausflug ein echtes Highlight unserer gemeinsamen Assistenzen werden. Alex war gut gelaunt, wir haben viel Blödsinn geredet (unter anderem haben wir alle Tiere in essbar/nicht essbar eingeteilt) und im Café eine Stärkung zu uns genommen. Besonders hängengeblieben sind bei uns die Krokodile, das neue Hammerhaifischbecken, sowie die neue Dachterrasse der Hauses, mit einem wunderschönen Blick über die Stadt.

Blick über Wien

Vor allem im obersten Stock, blickte Alexander gebannt in das Aquarium und wollte sich gar nicht mehr wegbewegen. Als ich ihn fragte, wann er aufstehen möchte, da der Zoo bald schließen würde sagte er entschlossen „Ich kann nicht nach Hause gehen, ich muss Fische schauen!“.

Fische schauen

Letztendlich ging es natürlich dann doch nach Hause, wobei Alexander seine gute Laune behielt. Es ist schön zu sehen, wie eine Beziehung in einem Jahr wachsen kann. Alexander und Ich vertrauen und gegenseitig mittlerweile sehr und machen uns eine schöne Zeit. Ich bin gespannt, wohin uns die Freizeitassistenz in den nächsten Jahren noch führen wird.

Fisch im Aquarium

David Binder, Freizeitassistent der Integration Wien

Von Klängen und Katzen….

Anlässlich der ersten gemeinsam verbrachten Freizeit führte der Weg Severin und mich per Straßenbahn (Es sei angemerkt, dass die beschlagenen Bim-Fenster von uns kunstreich bemalt und sogar signiert wurden!) in das legendenumwobene Haus der Musik.

Die Temperatur war an diesem Tag so niedrig, dass sich jede ausgeatmete Luft in Rauch verwandelte…

Nachdem wir unser Ziel erreichten (das zu unserer Erleichterung gut beheizt war), begannen wir umgehend mit der Erkundung des Hauses. Dabei stießen wir in jedem Raum auf neue Klänge und interaktive Geräuschexperimente. Gleich im ersten Raum überkam Severin und mich ein Lachflash, nachdem wir unser eigenes Lachen über Kopfhörer und Mikrofon verzerrt aufnehmen und hören konnten, denn auf eigenes Lachen folgte verzerrtes Lachen usw. 🙂

Ein Highlight des Hauses wurde uns gegen Ende der Entdeckungstour offenbart, als wir einen als Konzertsaal dargestellten Raum betraten. Dort verbrachten wir die Zeit damit, uns von der ersten Reihe aus das Neujahrkonzert auf einer Leinwand anzusehen und das Orchester eigens zu dirigieren. Nachdem wir irgendwann die einzig Anwesenden waren, folgte von Severin ein exklusives Pfeifkonzert. 🙂

Erschöpft vom Klangspektrum und vom Dirigieren, zogen wir anschließend in Eiseskälte weiter ins Katzencafé, um uns eine Heiße Schokolade zu gönnen und die anwesenden Haustiger mit Leckerlis und Streicheleinheiten zu verwöhnen.

An diesem Tag haben wir bereits viele tolle Erfahrungen gesammelt und eine lustige Zeit miteinander verbracht, die wir seitdem wöchentlich erweiterten. Fortsetzung folgt. 🙂

Ein Beitrag von Gudrun Bumberger, Freizeitassistentin bei integration wien

Auf den Spuren von Sisi und Co.

Diese Woche stand bei Alyssa und mir eine Besichtigung des Schloss Schönbrunn am Programm. An einem sonnigen Samstagnachmittag verabredeten wir uns direkt vor dem Haupteingang des Schlosses. Bei den vielen Touristen und dem ziemlich großen Eingangstor war es gar nicht so einfach sich zu finden. Zum Glück haben wir das aber schnell geschafft, als dann bereits die zweite Herausforderung auf uns wartete. Wo bekommen wir nur die Eintrittskarten her? Beim Eingang des Schlosses war weit und breit keine Spur einer Kassa und auch die netten Damen vom Souvenirshop lotsten uns nicht in die richtige Richtung. Somit beschlossen wir einfach mal einen Rundgang auf dem wunderschönen Platz vor dem Schloss zu starten und tatsächlich fanden wir dann die Kassa recht schnell. Mit den Tickets für die Grand Tour ausgestattet (für Kulturpass-Besitzer sogar gratis 😉) konnte die Schlossbesichtigung endlich losgehen.

Die vielen prunkvollen Räume und ihre Geschichten begeisterten uns sehr. Kaum zu glauben, dass hier wirklich mal jemand gelebt hatte! Alyssas Lieblingsraum im Schloss war das gemeinsame Schlafzimmer von Sisi und Kaiser Franz Joseph, in dem das riesengroße Ehebett der beiden stand. Mir persönlich gefielen die chinesischen und japanischen Zimmer mit den faszinierenden Tapeten und Wandverzierungen.

Am Ende der Besichtigung landeten wir natürlich noch im Souvenirshop, wo sogar eine Folge von Sisi lief. Die konnten wir uns nicht entgehen lassen und beschlossen es uns ein paar Minuten auf den Sesseln vor dem Fernseher gemütlich zu machen. Unseren tollen Nachmittag ließen wir noch bei Kaffee und Kuchen in einem netten Wiener Kaffeehaus ausklingen.

Es war wirklich ein schöner und erlebnisreicher Tag, der nicht nur Touristen zu empfehlen ist.

Ein Beitrag von Celina Mayr, Freizeitassistentin bei integration wien