Archiv für den Monat: Oktober 2015

Freizeitassistentin entdeckt Klettertalent. Und bleibt staunend unten zurück

Es war einmal ein verregneter Tag in Wien.

Der Nachmittag wurde von Conni und mir bereits Tage zuvor besprochen, da wir uns den Motorikpark im 22.Bezirk ansehen wollten. Nachdem wir alle Details von Ausrüstung und Anfahrt ausgefuchst haben, macht uns das Wetter aber leider einen Strich durch die Rechnung. Ärgerlich. Doch wie Conni mich wiederholend beschwichtigte, kann man dagegen nichts machen. Kopf hoch und was anderes suchen!

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Nun, in bewegungslustiger Stimmung wie wir waren, entschieden wir uns für die Kletter-Boulderhalle am Karlsplatz. Conni sofort dabei! Ich bin zu Beginn noch nicht ganz von dieser Idee überzeugt, da meine Kletterkenntnisse auch nicht die allerbesten sind. Ach was – Bedenken beiseite und los!

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Nachdem dann alle Zehen erfolgreich in den Kletterschuhen verstaut waren, konnte es losgehen. Wir hatten einen guten Zeitpunkt erwischt – die Boulderhalle ist noch fast leer. Kurz nachdem ich meine Trinkflasche zur Seite der Matten stellte und die ersten Schweißperlen wegwischen wollte, startete Conni gleich mal los. Die ersten farbigen Bouldergriffe hinter sich gelassen, war sie auf dem direkten Weg nach oben. Ich konnte gar nicht schnell genug schauen, da war sie bereits knapp an der Decke angelangt und ließ mich völlig sprachlos da unten stehen. Und ja, es ging so weiter. Bis alle drei Kletterhallen besichtigt, beklettert und „beschwitzt“ waren. Conni unstoppable! : ) Nachdem ich Conni beinahe zu kurzen Pausen nötigen musste, machten unsere Ärmchen dann nach 1 ½ Stunden aber doch schlapp. Bei einem deftigen Würstel -Mittagessen konnten wir dann aber wieder Kraft tanken für den weiten Weg nach Neulengbach – Connis Heimat!

Ein Nachmittag unter dem Titel: „Freizeitassistentin entdeckt Klettertalent. Und bleibt staunend unten zurück“ : )

Yasmin Stoderegger, Freizeitassistentin bei Integration Wien

 

Integrativer Tanzworkshop

5,6,7,8… und los!!!!

Im September habe ich mit Diana die Möglichkeit gehabt, an einem Tanzkurs teilzunehmen.

Natürlich haben wir zuerst nicht gewusst, was auf uns zukommt. In den Räumlichkeiten von “Premium Dancers Loft” haben wir uns getroffen. Wir haben mit einer Vorstellungsrunde angefangen, und dann legten wir los. Schon bei den ersten einfachen Bewegungen wurde die Stimmung locker. Die Mädchen kreischten, die Buben lachten. Und das war erst der Anfang!

Zuerst langsam, dann immer schneller wiederholten wir die Sequenzen und daraus entstand eine kleine Choreographie. Dass wir so etwas können – wer hätte das gedacht? Aber aufgepasst: man muss aufmerksam sein und – au weh! – sich konzentrieren. “1,2,3,4 und jetzt drehen, 5,6,7,8 die Arme schön nach oben strecken”.

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Dann kam die Welle. Wie in Filmen machten die verteilten Gruppen nacheinander die schönen Bewegungen. Die Trinkpause kam zur rechten Zeit, da wir bereits ein bisschen müde geworden sind, und dann übten wir weiter. Alle lächelten einander an, weil es so eine Freude ist, uns gemeinsam zu bewegen.

Irgendwann erfuhren wir, dass ein Auftritt auf uns wartet! Alle versuchten ihr bestes zu geben. Immer und wieder kamen neue Ergänzungen zu der Choreographie, aber wir lernten schnell!!!

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Vier Proben haben wir im September gehabt und am 2. Oktober, beim „20 Jahres-Fest Vorschulische Beratung Integration Wien“ kam unser Auftritt.

Der Auftritt hat uns besonders viel Spaß gemacht, wir sind uns näher gekommen, eine Gruppe, die etwas Besonderes erreicht hat.

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Eva, die uns die “Kunststücke” mit viel Geduld beigebracht hat, hat immer für gute Laune gesorgt. Danke Eva! Ein grosses Dankeschön gebührt auch REWE, der uns diesen Workshop ermöglicht hat.

Und es geht weiter. Von Oktober bis Jänner sind weitere Kurse geplant. Jeder kann mitmachen!

Diana hat es so viel Spaß gemacht, dass sie wieder mittanzen möchte.

Viktória Csordás, Freizeitassistentin bei Integration Wien

Der Beginn einer Freundschaft?!

Alles begann im Theater!

DSC_0092Die erste Zusammenkunft von Katharina und Felicitas kann als turbulent beschrieben werden. Im Kosmos-Theater an einem Mittwochabend, kurz vor der Generalprobe, musste Felicitas ihrer Wut freien Lauf darüber machen, dass einfach zu wenig Leute zur Vorstellung anwesend sind. Katharina war auf diesen Gefühlsausbruch wenig bis gar nicht vorbereitet und offensichtlich verunsichert. Doch schon 15 Minuten später fand dann mit abgekühlten Emotionen die erste richtige Begrüßung zwischen den beiden statt. Die Fee freute sich sehr über unseren Besuch, und jetzt war auch Katharina ganz angetan von der kleinen Dramaqueen. „Die ist herzig! Nimmst du mich mal mit wenn du dich triffst mit ihr?“, fragte sie mich mit strahlenden Augen.

Gesagt getan: Die Woche darauf begleitete mich Katharina zum Atelier10 in die Ankerbrotfabrik um Felicitas abzuholen. Und die Freude war wieder auf beiden Seiten spürbar. Also machten wir uns auf den Weg in den grünen Prater, denn das Wetter war an diesem Tag supersonnig und warm. „Wir wollen ein Eis!!“, schrien beide fast gleichzeitig; und überhaupt war meine Anwesenheit nicht mehr so gewünscht, hatte ich das Gefühl. : )

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Da haben sich zwei gefunden, dacht ich mir. Felicitas und Katharina hüpften Hand in Hand durch die Wiener Gassen und kicherten alle paar Meter aufgeregt und freudig. Es waren wirklich herzerwärmende Szenen…

Im Prater angekommen schmissen wir uns auf die sogenannte Arena Wiesen und frönten der Schnelllebigkeit der Stadt. Katharina ist Meisterin im Genießen und legte sich sofort in die Horizontale, wobei Felicitas eher das Gegenteil ist, und vielleicht noch von ihr lernen darf. Diese war eher unruhig und wurde sehr nervös und begann aufgeregt alles Mögliche durcheinander zu erzählen. Irgendwann legte sich auch diese Unruhe, und sie begann Fotos mit meiner Kamera zu knipsen.

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Nachdem dann beide wieder synchron beschlossen hatten, sie wollen nicht zum Spielplatz, gingen wir noch auf ein Stärkungsgetränk in die Meierei. Auf dem Weg dorthin sagte Felicitas zu Katharina: „Meine Freundin, ich freu mich!“ und Katharina: „Echt?… Cool!!!“ Die Herzen hüpften, meins auch.

Der Beginn einer Freundschaft, und ich durfte dabei sein. Echt schön.

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Wir freuen uns auf weitere Geschichten!!!

Claudia Prinz, Freizeitassistentin bei Integration Wien