Man lernt nie aus im Zoom-Kindermuseum

Seit Februar hole ich Marlene jeden Dienstag von ihrer Werkstätte ab. Bis jetzt hatten wir vielleicht zwei sonnige Dienstage, an denen wir etwas draußen unternehmen konnten. Seit ungefähr fünf Wochen planen wir einmal in den Streichelzoo beim Cobenzl zu gehen und wie bereits die letzten Wochen, hat es natürlich auch heute wieder nicht funktioniert. Zurzeit ist es schon so, dass wir uns jede Woche ein Programm für Regenwetter überlegen, welches wir auch heute wieder umgesetzt haben. Mittlerweile nehmen wir das Ganze schon mit Humor.

Dieses Mal ging die Reise, natürlich im strömenden Regen, ins Zoom–Kindermuseum, in welchem zurzeit die Ausstellung „Mittelalter“ stattfindet. Neben ein paar Schulklassen saßen auch wir auf den Treppen und lauschten gespannt den Worten des Leiters. Leni nahm diese Situation besonders ernst und hat jedes Kind, das plauderte, mit den Worten „bscht, leise, Ruhe bitte“ zur Ruhe ermahnt. Nachdem die erste Phase mit Erzählungen über die Epoche des Mittelalters erledigt war, gingen die Vorhänge auf und die Kinder stürmten und tauchten ein in die Zeit des Mittelalters, die mittlerweile ca. 555 Jahre zurückliegt. Wie immer im Zoom dürfen die Kinder Sachen ausprobieren, mittelalterliche Kleider und Schuhe wurden angezogen, in einer Apotheke wurde Medizin zusammengebraut, Ritterkämpfe konnten nachgestellt werden. Man konnte sich auf die Suche nach Kristallen in Höhlen machen und in einer Ecke konnten die Kinder mit einer richtigen Feder die alte Schrift des Mittelalters probieren nachzumalen, wofür sich schlussendlich auch Leni entschieden hat (siehe Bild). Nach einer vergangenen Stunde haben sich alle wieder bei den Stufen versammelt und berichtet, wie es ihnen gefallen hat. Leni hatte noch eine Frage und zwar, ob es stimmt, dass Drachen damals Menschen töteten. Der Leiter meinte, dass sie Recht hat und die Menschen damals wirklich glaubten, dass Drachen existieren würden, aber dass das alles nur ein Mythos ist. Daraufhin war Leni erleichtert, was sie durch Klatschen und Jubeln eindeutig zum Ausdruck gebracht hat.

Leni
Nach der Ausstellung haben wir uns wieder für das Regenwetter gerüstet und beim Hinausgehen mussten wir feststellen, dass die Sonne scheint, wie fast jedes Mal, wenn wir uns auf den Nachhauseweg machen wollen, aber ja, damit haben wir uns jetzt schon abgefunden. Wir nutzten das regenfreie Wetter und sind noch zum Bipa marschiert, wo ich ihr als Belohnung noch ein paar ihrer geliebten Badeperlen gekauft habe. Alles in allem war es trotz des regnerischen Wetters ein schöner und lehrreicher Tag und ich bin schon gespannt, wie das Wetter nächsten Dienstag wird ;)…

Kerstin Neuwirth, Freizeitassistentin bei Integration Wien